Holm Putzke

Anfrage Seniorenwohnungsnot

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

in der PNP vom 18. März 2025 wird darüber berichtet, dass laut dem Pestel-Institut in Passau Tausende Seniorenwohnungen fehlen. Passau rase, so das Institut, „mit 100 Sachen auf die graue Wohnungsnot zu“ und sei auf „das Wohnen der älteren Menschen nicht vorbereitet“. Angesichts der alarmierenden Ergebnisse der Untersuchung des Pestel-Instituts und der angespannten Situation auf dem Passauer Wohnungsmarkt, insbesondere für Senioren, stellen sich dringende Fragen, um mögliche kommunale Lösungsansätze zu beleuchten:

  1. Bedarfsermittlung und Planung: Wie bewertet die Stadt Passau die Prognose des Pestel-Instituts, dass bis 2035 rund 10.900 Menschen im Ruhestand sein werden, und welche Schritte werden unternommen, um den Bedarf an altersgerechtem Wohnraum zu decken?
  2. Aktuelle Wohnraumsituation: Wie viele barrierefreie oder barrierearme Wohnungen stehen derzeit in Passau zur Verfügung, und wie hoch ist der aktuelle Bedarf in diesem Segment?
  3. Neubauprojekte: Welche konkreten kommunale Neubauprojekte für barrierefreie Wohnungen sind in den nächsten fünf Jahren geplant, und wie viele Einheiten sollen dadurch entstehen?
  4. Bestandsanpassung: Gibt es ein kommunales Programm zur Förderung des barrierefreien Umbaus bestehender Wohnungen, und wie wird dieses finanziell unterstützt?
  5. Fördermittel und Anreize: Welche Fördermittel stehen aktuell für den Bau und die Sanierung von seniorengerechtem Wohnraum zur Verfügung, und wie werden diese von der Stadt beworben?
  6. Zusammenarbeit mit Wohnungsbaugesellschaften: Wie arbeitet die Stadt mit lokalen Wohnungsbaugesellschaften zusammen, um den Bedarf an altersgerechtem Wohnraum zu decken?
  7. Flächenbereitstellung: Welche Maßnahmen ergreift die Stadt, um geeignete Grundstücke für den Bau von Seniorenwohnungen bereitzustellen?
  8. Sozialer Wohnungsbau: Wie hoch ist der Anteil von Sozialwohnungen in Passau, und wie wird sichergestellt, dass auch Senioren mit geringem Einkommen Zugang zu angemessenem Wohnraum haben?
  9. Demografische Entwicklung: Welche Strategien verfolgt die Stadt, um den Herausforderungen des demografischen Wandels im Wohnungssektor zu begegnen?
  10. Öffentlichkeitsarbeit: Wie informiert die Stadtverwaltung die Bürger über bestehende und geplante Maßnahmen im Bereich des seniorengerechten Wohnens?
  11. Kooperation mit Pflegeeinrichtungen: Gibt es Kooperationen zwischen der Stadt und Pflegeeinrichtungen, um integrierte Wohn- und Pflegeangebote für Senioren zu schaffen?
  12. Innovative Wohnformen: Werden alternative Wohnformen wie Mehrgenerationenhäuser oder gemeinschaftliche Wohnprojekte gefördert, um den Wohnbedarf von Senioren zu decken?
  13. Verkehrsanbindung: Wie stellt die Stadt sicher, dass seniorengerechte Wohnanlagen gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden sind?
  14. Barrierefreiheit im öffentlichen Raum: Welche Maßnahmen werden ergriffen, um die Barrierefreiheit im öffentlichen Raum zu verbessern und somit das Wohnumfeld für Senioren attraktiver zu gestalten?
  15. Langfristige Strategien: Gibt es einen langfristigen Masterplan der Stadt zur Schaffung von altersgerechtem Wohnraum, und wie wird dessen Umsetzung überwacht und evaluiert?

Als Stadtrat liegt mir das Wohlergehen unserer Seniorinnen und Senioren besonders am Herzen. Sie haben unser Passau über Jahrzehnte hinweg mitgestaltet und die Gesellschaft geprägt. Es darf nicht sein, dass viele von ihnen im Alter in unzumutbaren Wohnverhältnissen leben müssen oder sich ihre Miete nicht mehr leisten können. Altersarmut ist ein wachsendes Problem, das wir nicht ignorieren dürfen. Wohnraum für Senioren ist nicht nur eine soziale Frage, sondern auch eine Frage der Wertschätzung gegenüber denen, die unser Gemeinwesen mit aufgebaut haben. Wir müssen als Stadt handeln – nicht nur mit Worten, sondern mit konkreten Maßnahmen, die sicherstellen, dass Passau auch in Zukunft ein lebenswerter Ort für ältere Menschen bleibt.

Ich danke Ihnen im Voraus für die Beantwortung meiner Fragen.

Freundliche Grüße
Prof. Dr. Holm Putzke

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