Ertüchtigung Dreiflüssestadion
Das Dreiflüssestadion hat eine große Geschichte, steht aber zugleich vor der Herausforderung, auch in der Zukunft noch eine Heimat für den Sport zu sein. Das kann nur gelingen, wenn es nicht sukzessive dem Verfall überlassen wird, sondern permanente Erhaltungsmaßnahmen stattfinden. „Es reicht dabei längst nicht, sich allein auf die Infrastruktur der für den Schulsport genutzten Anlagen zu beschränken oder von ‚Olympia 2040‘ zu träumen“, so CSU-Stadtrat Holm Putzke. Das Dreiflüssestadion ist die Heimat des namhaften Passauer Vereins „1. FC Passau“, gegründet 1911, der mit zahlreichen Mannschaften die Plätze für Fußballtraining und Wettbewerbe nutzt. Gerade auch die Fußballplätze mit der dazugehörigen Infrastruktur mit Umkleidekabinen, Duschen und Toiletten müssen in einem akzeptablen Zustand gehalten werden. Dort liegt aber viel im Argen.
Der Kabinentrakt neben dem städtischen Kunstrasen am Döbldobl, der Heimstätte des 1. FC Passau, muss dringend ertüchtigt werden. Stichwort Hygiene: Roberta Greguric von der U17-Mädchenmannschaft und Emily Sammer von der Damenmannschaft waren stellvertretend für die rund 300 Kinder und Jugendlichen beim Ortstermin dabei. Die beiden verbringen auf dem Platz viel Lebenszeit, bis zu zehn Stunden pro Woche, manchmal sogar mehr. Sie machen keinen Hehl daraus, dass sie nach dem Sport auf das Duschen im Kabinentrakt verzichten – „das ist uns zu unhygienisch“, sagt Roberta. Für den sportlichen Leiter des FC Passau, Stefan Kurz, müssen Duschen und Umkleidekabinen in einem Zustand sein, der nicht abschreckt: „Beim Fußballtraining wird man schon mal dreckig und schwitzt – sich vor Ort umziehen und duschen zu können, hat nichts mit Luxus zu tun, sondern gehört überall zum Standard“. Das Gebäude ist in die Jahre gekommen: Der Putz bröckelt von den Wänden, das Dach ist undicht und an manchen Stellen breitet sich sogar Schimmel aus. Der Zustand der Umkleidekabinen strahlt auch über Passau hinaus: Denn der Kunstrasen Döbldobl ist Austragungsort nicht nur vieler Trainingseinheiten, sondern auch von Verbandsspielen des 1. FC Passau. Hier gibt sich die ostbayerische Jugendfußballelite die Klinke in die Hand: Zum Beispiel spielen hier regelmäßig Jahn Regensburg und Wacker Burghausen. Der Deutsche Fußball-Bund unterhält hier einen Talentförderstützpunkt. Besonders stolz ist Kurz auf eine Kooperation des Frauenbereichs des FC Passau mit dem FC Bayern München: „Seit kurzem sieht man hier bei uns öfter auch Funktionärinnen des FC Bayern München. Der Döbldobl könnte, ja, er müsste eine sportliche Visitenkarte der Stadt Passau sein!“
Dafür braucht es Investitionen. Philipp Roos, 2. Vorstand, betont die Bereitschaft der Vereinsmitglieder, auch in Eigenleistung Sanierungsleistungen zu erbringen: „Der FC Passau ist bereit, sich einzubringen – personell und finanziell. Erst vor kurzem sanierte die Jugendabteilung einen Aufenthaltsraum im Kabinentrakt, für etwa 10.000 Euro“. Es gehe aber nicht ganz ohne Zuschüsse, etwa für das Material. Und es müsse dringend noch mehr passieren: Es braucht ein neues Dach, neue Fenster, neuer Putz, neuer Estrich, neue Fliesen, neue Toiletten am Döbldobl.
CSU-Stadtrat Holm Putzke wird in die aktuelle Haushaltsdebatte einen Antrag auf Unterstützung in Höhe von 45.000 Euro einbringen. Putzke: „Genauso wie andere Stadtvereine gilt auch für den 1. FC Passau: Er hat bessere Rahmenbedingungen verdient. Die aktuellen sportlichen Bedingungen sind ein Armutszeugnis für die Stadt Passau – und da reden wir noch gar nicht vom Nebenplatz zum Stadion der als Sumpf- und Ackerlandschaft aktuell noch nicht einmal den Namen ‚Bolzplatz‘ verdient.“